Bundesverband Kinderhospiz veranstaltet Kinder-Lebens-Lauf – Deutschland als Vorbild für weltweite Bewegung
Es ist ein sportliches Großereignis, das diesen Sommer bevorsteht, und es ist noch viel mehr: Der Bundesverband Kinderhospiz veranstaltet den „Kinder-Lebens-Lauf“. In der Art einer Pilgerreise werden dabei Tausende Läufer über 6000 Kilometer zurücklegen – von Kinderhospiz zu Kinderhospiz, einmal rund um Deutschland. Ob zu Fuß, mit dem Fahrrad, im Rollstuhl, mit Inline Skates oder auch im Krankenhausbett – die gewaltige Strecke wird von Mitarbeitern der Kinderhospizeinrichtungen, von Ehrenamtlichen, von Unterstützern und freiwilligen Helfern bewältigt – mit und für Familien, die ein lebensverkürzend erkranktes Kind haben.
In Deutschland gibt es mehr als 40.000 Kinder und Jugendliche, die so schwer erkrankt sind, dass sie nicht erwachsen werden. Die Situation der Betroffenen ist unsagbar schwer, und noch größer wird die Belastung durch soziale Isolation. „Das Umfeld hält es oft nicht aus, mit dem Thema Kinder und Tod umzugehen“, weiß Sabine Kraft. Deshalb veranstaltet die Geschäftsführerin des Bundesverbands Kinderhospiz gemeinsam mit den Mitgliedern des Verbands den Kinder-Lebens-Lauf. „Zum einen möchten wir alle gemeinsam auf die Lage der betroffenen Familien aufmerksam machen und dazu beitragen, dass Hemmschwellen abgebaut werden“, so Kraft. „Zum anderen möchten wir das Hilfsnetzwerk an Kinderhospizeinrichtungen in Deutschland präsentieren. Kinderhospize nimmt man in der Regel erst wahr, wenn man sie braucht. Das möchten wir ändern.“
So wird die Strecke des Kinder-Lebens-Laufs von Berlin aus gegen den Uhrzeigersinn rund um Deutschland führen. Als Zeichen für die Kinderhospizarbeit wird von den Läufern eine Fackel getragen und an jeder Station weiter gegeben. Sie hat die Form eines Engels – eines ganz besonderen, wie Sabine Kraft erklärt: „Die Form dieses ‚Angels‘ geht auf ein ganz besonderes junges Mädchen zurück. Angelina war 17, als sie an einem Hirntumor starb. Ihr Vater hat in Erinnerung an seine ‚Angel‘ diese Form erschaffen und sie dem Bundesverband Kinderhospiz zur Verfügung gestellt. Stellvertretend für alle lebensverkürzend erkrankten Kinder, auch die, die schon sterben mussten, findet der Kinder-Lebens-Lauf im Zeichen der Angel-Fackel statt“.
Die Kampagne des Kinder-Lebens-Laufs ist auch Vorbild für eine internationale Bewegung für die Kinderhospizarbeit. Sabine Kraft ist Vorsitzende des Internationalen Netzwerkes für Kinder-Palliativversorgung ICPCN und wird im Juni bei einer Konferenz in Südafrika die Kampagne vorstellen. „Jeder teilnehmende Staat wird von uns eine Angel-Fackel bekommen mit der Anregung, im eigenen Land einen Kinder-Lebens-Lauf zu organisieren“, freut sich Kraft. Auch Julia Downing, Geschäftsführerin von ICPCN, ist begeistert: „Es wird wunderbar zu sehen, wie sich die Vision einer weltweiten Kinderhospiz-Bewegung ausbreitet!“ Am 4. Juni, direkt im Anschluss an die internationale Konferenz, startet der Kinder-Lebens-Lauf in Berlin, wo er nach 132 Tagen am 13. Oktober, dem Welthospiztag, auch wieder endet.
Die rund 100 Etappenziele in Deutschland sind die Mitgliedsorganisationen des Bundesverbands Kinderhospiz und wichtige Unterstützer der Kinderhospizarbeit. Viele Prominenten haben bereits ihre Unterstützung der Kampagne zugesagt. Als Sponsoren konnten bereits namhafte Firmen wie aus der Immobilienbranche Jörg Kuttig JKT, der Kindersitz-Spezialist Zwergperten sowie aus dem Sport- und Ernährungsbereich Michael Bauer gewonnen werden.
Derzeit wird mit Hochdruck an der endgültigen Streckenplanung gearbeitet. Der Bundesverband Kinderhospiz hat seine Geschäftsstelle im Schwarzwald und koordiniert die Kinder-Lebens-Lauf-Kampagne von hier aus. Sabine Kraft freut sich jetzt schon auf den Start: „Es ist überwältigend, welches Gemeinschaftsgefühl entstanden ist, seit wir den Kinder-Lebens-Lauf mit unseren Mitgliedern planen. Wir sind eine starke Gemeinschaft und werden mit dem Kinder-Lebens-Lauf ein starkes Zeichen für die Kinderhospizarbeit setzen!“